Wer sich vor Betrug im Internet schützen will, sollte wachsam sein. Wir zeigen, worauf es dabei ankommt.
Ein Marken-Smartphone für unter 100 Euro oder ein Designerkleid zum halben Preis? Fake-Shops locken gerne mit Schnäppchen. Mit ihrem professionellen Erscheinungsbild gewinnen sie dabei leicht das Vertrauen ahnungsloser Käufer. Sind Bestellung und Bezahlung dann abgeschlossen, kommt das böse Erwachen: Die versprochene Ware wird entweder gar nicht oder nur als minderwertiges Plagiat geliefert. Darüber hinaus haben es die Betrüger:innen auf die persönlichen Daten der Käufer:innen abgesehen: Kreditkartennummern, Personennamen, Adressen und Geburtsdaten verkaufen sie gewinnbringend an Dritte weiter. Haben die Betrüger:innen die komplette Identität einer Person ergaunert, können sie unter dem Namen des Opfers sogar einen neuen Fake-Shop eröffnen.
Wie können Sie sich schützen?
Fake-Shops sind in der Regel sehr professionell gemacht. Dennoch gibt es Anhaltspunkte, an denen Sie diese erkennen können.
- Auffällige Internetadresse
Passt die Webadresse (URL) oben in der Suchzeile des Browsers zum Shop? Wenn eine Tischlerei Markenkleidung zum Schnäppchenpreis anbietet, ist Vorsicht geboten. Auch Rechtschreibfehler können auf einen Fake-Shop hinweisen. - Außergewöhnlich günstige Preise
Vergleichen Sie mit anderen Anbietern. Vor allem bei stark gefragten Produkten heben sich Fake-Shops durch besonders niedrige Preise ab - selbst wenn der Artikel bei anderen Anbietern längst ausverkauft ist. - Nur eine Zahlungsart
Werden lediglich Vorkasse oder Überweisung als Zahlungsarten akzeptiert, sollten Sie misstrauisch sein. Ist das Geld einmal überwiesen, ist es fast unmöglich, dieses von einem Fake-Shop zurückzubekommen. - Kein oder unvollständiges Impressum
Ein Impressum muss die Adresse, einen Vertretungsberechtigten, eine E-Mail-Adresse sowie einen Verweis auf das Handelsregister mit entsprechender Nummer enthalten. Fehlt das Impressum und lässt sich nichts über den Anbieter herausfinden: Finger weg! - Fehlerhafte AGB
Lesen Sie die AGB aufmerksam. Bei Fake-Shopsergeben die Texte mitunter keinen Sinn oder sind gespickt mit Rechtschreibfehlern. Nicht selten fehlen sie komplett. - Übertrieben gute Kundenbewertungen
Fake-Shops existieren in der Regel nur kurz, entsprechend lassen sich keine Kundenbewertungen im Internet finden. Auch bei ausschließlich positiven Bewertungen ist Vorsicht geboten, häufig sind sie gefälscht.
Dubiose Online-Shops melden
Die Sperrung von Fake Shops im Internet ist schon rein technisch schwer. Die Betreiber:innen können unter anderen Domains in kürzester Zeit beliebig viele neue Webseiten anlegen. Wird zudem eine Fakeshop-Webseite im Ausland gehostet, ist es für die deutschen Behörden nahezu unmöglich gegen die Betreiber:innen vorzugehen. Dennoch gibt es ein paar Möglichkeiten, sich gegen den Betrug zu wehren.
- Betroffene können die ausgedruckten Unterlagen zum Verkaufsvorgang von der Beratungsstelle ihrer Verbraucherzentrale prüfen lassen und Strafanzeige bei der Polizei stellen. Das geht sogar online.
- Fällt ein Fake-Shop innerhalb eines Portals wie Amazon oder eBay auf, kann dieser dem Portalbetreiber direkt gemeldet werden. In der Regel gibt es dafür eine Kontakt-Funktion auf der jeweiligen Website.
- Der Marktwächter Digitale Welt ist ein Frühwarnsystem der Verbraucherzentralen. Er analysiert kontinuierlich das Marktgeschehen auf Grundlage von Beschwerden der Verbaucher:innen, die jeder einreichen kann. Bei Auffälligkeiten veröffentlicht er Warnungen zu Unternehmen, Produkten oder Anbietern.
- Mit dem Fakeshop-Finder können Käufer.innen Online-Shops anhand der URL überprüfen. Das Portal liefert in Ampelfarben eine Einschätzung zur Anbieter-Seriosität. Blind sollte man sich dennoch nicht darauf verlassen.
- Eine laufend aktualisierte Auflistung von zweifelhaften Online-Shops bietet die Watchlist Internet. Nutzer:innenkönnten Fake-Shops, die nicht in der Liste auftauchen, über ein Meldeformular ergänzen.